Schon Belá Bartók war fasziniert von zwei Dingen:
der Natur und traditioneller Musik.


In seiner Jugend faszinierte ihn die raue Direktheit der ungarischen Volksmusik. Er komponierte stets angeregt von den Eindrücken, die er auf seinen Reisen sammelte.

Fast 100 Jahre später folgt Judith Goldbach in ihrem persönlichen Reisetagebuch den Spuren Bartóks und lässt sich von seiner Musik inspirieren. Vielseitig und abwechslungsreich klingen ihre Stücke, die auf Volksweisen aus Ungarn und dem Balkan zurückgehen. In energiegeladenen Improvisationen des gesamten Quartetts erklingt die Emotionalität der rumänischen Bauerntänze. Duo-Passagen von minimalistischer Zerbrechlichkeit spiegeln die Schlichtheit der Folklore wider.

Judith Goldbach interpretiert traditionelles Liedgut neu und zeichnet ihre eigenen Bilder in aktuellem und modernem Sound. Ihr Jazz trägt die Historie in sich - und macht die Lust am Reisen hörbar und erlebbar.

Judith Goldbach hat sich durch ihr klangbewusstes und kraftvolles Bassspiel im süddeutschen Raum einen Namen gemacht und leistet mit ihrem Debüt „Reisetagebuch“ auf JAZZNART RECORDS einen spannenden Beitrag zum aktuellen Jazzgeschehen. Tim Hurley (Bassclarinette/ Saxophon), Claus Kiesselbach (Marimba-/ Vibraphon und Glockenspiel) und Christian Huber (Schlagzeug/ Percussion) sind die Weggefährten der Bassistin auf ihrer historischen Klangreise von der Moderne in das Jahr 2015.




PRESSESTIMMEN
(...)Kleinteilig und präzise gebaute Arrangements führen Klassik und Jazz hier zusammen zu ausgefuchsten Klangspielen, die gerne mal tief in die Psyche des Jazz schauen.(...) Faszinierende Schauermärchen und sanft geschobene Balladen kommen dabei an den Tag, arabesk mäandernde Tänze und innige Zwiegespräche zwischen Saxofon und Basssaiten, die einen tief in die musikalische Welt des Quartetts hineinziehen. Ein Abend, der den leisen Tönen im Dazwischen ihr wohlverdientes Gehör verschafft und sich gleichzeitig auch gerne mal in den freien Fall stürzt. Allerdings nie, ohne bereits sein kluges Netz gespannt zu haben.
Mannheimer Morgen (27.03.2014)


Starke Überraschung
Von niemand Geringerem als Belá Bartók hat sich Judith Goldbach für ihr Debut-Album inspirieren lassen und damit einen kraftvollen Volltreffer für Jazz aus volkstümlichen Wurzeln geschaffen. Ihre Arrangements für Kontrabass, Bassklarinette, Vibraphone und Schlagzeug klingen alles andere als sperrig, wie der Gedanke an Bela Bartok vermuten lässt. So sind es auch nicht die Werke des großen ungarischen Komponisten, die ihr Vorbild sind sondern dessen musikethnologisches Interesse. (...) Judith Goldbach am Kontrabass sorgt für die großen kompositorischen Linien und bringt ihre Erfahrungen als langjährige Teamplayerin renommierter Jazzensembles, kreative Ideengeberin, Organisationstalent bei Projekten und versierte Bandleaderin in diesem Projekt überzeugend zur Geltung. Ein starkes Debut mit ungewöhnlicher Instrumentierung und Arrangements, die Hörgewohnheiten auf vergnügliche Art durchbrechen.(...)

BIT, Feuilleton (09.02.2015)


(...) "Reisetagebuch" ist auch alles andere als ein typisches Bassisten-Album, auf dem ein Tiefton-Beauftragter sein Schicksal als Rhythmusknecht mit extrovertierter Soloarbeit therapiert. Judith Goldbach reiht sich mit ihren subtilen Basslinien nahtlos ein in den Fluss der Band, gönnt sich nur ein längeres Solo, ist dafür aber mit druckvoll gesetzten Akzenten und fein gewobener Begleitarbeit immer äußerst päsent. (...)
M. Stürm, KSZ Böblingen (13.02.2015)